Achter Baustein: Die thermische Solaranlage

Darauf kommt es an

  • Heizen mit Unterstützung der Sonne ist in Altbauten umso wirkungsvoller, je geringer der Wärmebedarf des Hauses ist.
  • Eine Heizungsmodernisierung ist die beste Gelegenheit zum Einbau einer Solaranlage, weil dabei ohnehin ein neuer Warmwasserspeicher benötigt wird.
  • Eine solare Heizzentrale fasst die gesamte Wärmetechnik für Heizung und Warmwasser auf kleinstem Raum zusammen.

Eine thermische Solaranlage wird danach ausgelegt, ob sie nur Warmwasser bereiten oder zusätzlich auch die Heizung unterstützen soll. Für eine reine Warmwasser-Solaranlage reichen in einem Einfamilienhaus fünf bis sechs Quadratmeter Flachkollektoren als Sonnenfänger aus. Damit lassen sich etwa 60 Prozent der jährlich benötigten Energie für die Warmwasserbereitung gewinnen.

Thermische Solaranlagen sparen eigentlich keine Energie, ersetzen aber teuren Brennstoff durch kostenlos verfügbare Sonnenwärme und sparen so dauerhaft Energiekosten.

Wenn Sonnenenergie auch spürbar zum Heizen beitragen soll, benötigt man eine größere Solaranlage. Gängige Kombi-Solaranlagen für Warmwasser und Heizungsunterstützung haben zehn bis 15 Quadratmeter Flachkollektorfläche und einen speziellen Pufferspeicher mit einem Volumen zwischen 600 und 1.000 Litern. Eine solche Anlage erzeugt übers Jahr rund zwei Drittel der Energie für die Warmwasserbereitung und spart in älteren Einfamilienhäusern fünf bis 15 Prozent Brennstoff fürs Heizen.

Damit eine Kombi-Solaranlage effizient Sonnenwärme gewinnt, müssen alle Anlagenbauteile richtig aufeinander abgestimmt sein. Die Hersteller bieten deshalb komplette Solarpakete an. Das Herzstück jeder Kombi-Solaranlage ist der Solarspeicher. Nach seinem Volumen wird die Kollektorfläche bemessen.

Komplette Heizzentrale mit Brennwertkessel für Gas oder Öl und 750-Liter-Pufferspeicher für die solare Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. (Foto: Viessmann)

Die im Handel erhältlichen Solarpakete unterscheiden sich beim Speichervolumen und ebenso bei der Kollektorfläche erheblich voneinander. Das macht es für einen Hauseigentümer schwierig, herauszufinden, welche Anlagengröße für sein Haus am besten geeignet ist. Vor der Anschaffung lohnt es sich daher, einen unabhängigen Fachmann zu fragen.

Welche Faktoren beeinflussen den Spareffekt?

Wie viel Brennstoff eine Kombi-Solaranlage einspart, hängt von vielen Faktoren ab. Zunächst die Binsenweisheit: Eine größer ausgelegte Anlage erzielt einen höheren Spareffekt.

Für die Sonnenkollektoren optimal ist eine nach Süden zeigende Schrägdachfläche, die den ganzen Winter über in der Sonne liegt.

Auch das Heizsystem beeinflusst den Spareffekt; vorteilhaft ist wegen der niedrigen Vorlauftemperaturen eine Fußbodenheizung.

Am meisten aber hängt der Einspareffekt vom Heizwärmebedarf des Gebäudes ab.

Für solares Heizen ist im Herbst und im Frühjahr nur begrenzt Sonnenenergie verfügbar. Schon im Oktober steht die Sonne mittags tief am Horizont. Im März und April steigt sie tagsüber zwar höher, aber nachts ist es noch empfindlich kalt. Deshalb ist die Reduzierung des Wärmebedarfs die größte Stellschraube für den Spareffekt.

Egal ob Außenwanddämmung, Dachdämmung oder neue Fenster - mit jeder Maßnahme steigt der Spareffekt. Wenn der Altbau so gut wie ein Neubau gedämmt ist, dann kann eine Kombi-Solaranlage unter Umständen sogar noch mehr als 15 Prozent Brennstoff sparen.

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